Gin Manufaktur - Leo Blum, Hillesheim/Niederbettingen

Bergfelder Hof 1 54576 Hillesheim – Niederbettingen, Tel: 06593 367 / Fax: 06593 9534 / Mobil: 0171 7695 810, Website: www.blum-gin.de, E-Mail: info@blum-gin.de

Brände haben eine lange Tradition in der Vulkaneifel. Nur reden wir dieses Mal nicht über das Feuer der Vulkane, sondern von hochprozentigen Qualitätsbränden. Am bekanntesten sind wohl die Eifeler Obstschnäpse! Diese werden in handwerklicher Arbeit und mit viel Hingabe bei uns in der Region produziert.

#GeroRegional möchte dieses Mal einen Exoten aus den Reihen der lokalen Brenner vorstellen. Unter dem Qualitätslabel „Blum No. 1“ entwickelte sich in Niederbettingen aus einem Hobby mit viel Leidenschaft eine bodenständige Aufgabe. Hochprozentiges wird hier mit heimischen „Botanicals“ veredelt, die Rede ist von Gin.
Dieser erlesene und vielseitige Spirituosenklassiker, hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebt und erfreut sich heute einer ungebrochenen Beliebtheit. Der schöpferische Geist hinter dem Niederbettinger Projekt ist Leo Blum, der sich selbst als „Gin-Flüsterer“ bezeichnet und dies zurecht. Der pensionierte Landwirt hat mit seinen 76 Jahren schon so einiges im Leben gestemmt. 1965 übernahm er den elterlichen Bauernhof und baute ihn außerhalb des Ortes neu auf. Kredite mussten hierfür im Alter von 19 Jahren regelmäßig bedient und der wirtschaftliche Erfolg des Betriebes verantwortet werden. Leo Blum liebt die Herausforderungen und weniger die Grenzen seines Schaffens. Neben seiner täglichen Arbeit war ihm das politische Engagement stets wichtig. Sich Messen und Vernetzen können, mit anderen Menschen im direkten Austausch stehen und voneinander Lernen, dies konnte er viele Jahre als Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Daun oder Präsident des Bauern-Winzerverbandes Rheinland-Nassau praktisch umsetzen.
So wäre es für ihn wohl auch verwunderlich gewesen einfach in den „Ruhe“stand zu gehen. Drei Gründe sprachen laut Leo Blum dafür, sich der Herstellung von Gin zu widmen. An erster Stelle stand die Wahl einer sinnvollen Aufgabe, zweitens die eigene Vorliebe für das Getränk und „eine weitere Zielvorstellung mit dem Gin war, mein Leben zu verlängern … und ich denke, dass ich das schaffe“, so Blum. Als Beleg für sein letztes Argument führt er mit einem leichten Schmunzeln das Britische Königshaus an, dessen Familienmitglieder häufig ein hohes Lebensalter erreichen.

Das Hobby hat sich mittlerweile zu einer richtigen Aufgabe mit professionellen Ambitionen entwickelt. Die Grundsätze für das Vorhaben waren klar definiert, regional und nachhaltig wollte und will er seinen Gin produzieren. Der Weg von der Idee bis zum fertigen Produkt sollte drei volle Jahre in Anspruch nehmen. Eine verkürzte Brennerlehre bei guten Bekannten und umfassende Recherchen zum Produkt und Thema führten die umfangreiche Experimentierphase zum Erfolg. Leo Blum ist selbst „begeistert“ von seinem Gin. Die Reinheit und ein eigener Charakter seines Gins sind ihm sehr wichtig. Dabei setzt er in der Produktion auf regionale Rohstoffe und nachhaltige Kreisläufe.

Was Gin vom klassischen Obstbrand unterscheidet, ist relativ einfach erklärt. Das Ausgangsprodukt für Gin ist Neutralalkohol und nicht die Obstmaische. Der Alkohol wird mit sogenannten „Botanicals“ für zwei Wochen versetzt, dabei handelt es sich um Kräuter, Gewürze oder Früchte, denen der Alkohol die Aromen entzieht. Fachleute bezeichnen diesen Prozess als Mazerieren. Der aromatisierte Alkohol wird anschließend destilliert, so dass man bei Gin aufgrund der zweifachen Destillation auch von einem Doppelbrand spricht.
Die Zutaten für den Blum No. 1 stammen möglichst aus der Region, aber auf jeden Fall aus Deutschland. Die Wacholderbeeren sind zweifelsohne der wichtigste Bestandteil des Gins, geben sie ihm doch seinen Namen und das charakteristische Aroma. Die Bezeichnung leitet sich vom französischen Wort „genévrier“ und/oder dem Niederländischen "jenever" bzw. "genever" für Wacholder ab. Die Briten haben daraus die Kurzform „Gin“ gemacht und so kann man auch vereinfacht von einem Wacholderschnaps sprechen.  
Leo Blum mag seinen Gin eher „rein & sauber“, wie er selbst sagt und so produzierte er zuerst einen Gin auf reiner Wacholderbasis. Hinzu kommen mittlerweile drei weitere Geschmacksvarianten mit Johannesbeere, Himbeere-Holunderblüte und Schlehe. Er schwärmt von den verschiedenen Geschmacksnuancen, die man mit den verschiedenen Botanicals erreichen kann. Wacholder gibt dem Gin eine leichtes Kieferaroma, Vogelbeere verleiht dem Gin eine zitrusartige Note und Himbeeren sorgen für einen fruchtigen, runden Geschmack.

Der, von vielen Brennern, häufig verwendete Lavendel entspricht weniger dem Geschmack von Leo Blum. Er betont nochmals die Regionalität seiner Botanicals. Der Wacholder wird auf dem eigenen Grund und Boden geerntet und da er unter Naturschutz steht, benötigt er jedes Jahr hierfür eine Genehmigung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Koblenz. Die Früchte stammen aus dem regionalen Umfeld, nur bestimmte Grundstoffe kommen mal von etwas weiter weg.

Der Blum Gin No. 1 ist somit weitestgehend ein durch und durch regionales Produkt und verkauft sich entsprechend gut in der Eifel und darüber hinaus. So werden auch schon mal Sondereditionen für Firmen produziert und dienen als Geschenke für gute Kunden oder die Belegschaft.
Damit die Nachfrage so bleibt, achtet Leo Blum auf strenge Qualitätskriterien und stellt sich und   seine Produkte regelmäßig auf den Prüfstand. Sein Gin ist von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und der Rheinland-Pfälzischen Landwirtschaftskammer ausgezeichnet. Darüber hinaus hat er seit 2019 mehrere Gold-Prämierungen des internationalen „China Wine Spirits Awards“ erhalten.

„Es ist schwierig die Katze im Sack zu kaufen.“, so sagt er und lässt seine Kunden den Spirituosenklassiker direkt verkosten. Neben den vier Ginsorten bereichern acht Obstbrände und fünf Liköre die Produktvielfalt der Blumschen Brennerei und so dauern die Verkostungen volle drei Stunden. Was am Ende überzeugt, ist die hervorragende Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte.
Die Frage nach der Zukunft für sein „Hobby“ beantwortet Leo Blum geradeheraus. „Wir sind eine wunderbare Region, wo die Menschen, die hier wohnen und arbeiten eine gewisse Zufriedenheit in sich haben. Es leben hier wunderbare Menschen, die menschlich und auch untereinander gut zurechtkommen. Schön ist es Produkte zu haben, die ihren Ursprung in der Region haben und auch hier nachgefragt werden. Ich denke, Blum Gin No. 1 wird auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten seinen Platz in unserer Region haben.“ Das er dies nicht mit seinen angestrebten 100 Lebensjahren bewerkstelligen wird, ist ihm selbst klar und so werden Sohn und Enkel mit der gleichen Leidenschaft für das Brennerhandwerk infiziert und das mit Erfolg!

Wer selbst einmal die edlen Spirituosen probieren möchte, kann sich gerne direkt an den Gin-Flüsterer wenden oder die Tourist-Informationen in Gerolstein, Hillesheim oder Stadtkyll besuchen. 


Gin Manufaktur – Leo Blum
Bergfelder Hof 1
54576 Hillesheim – Niederbettingen
Tel: 06593 367 / Fax: 06593 9534 / Mobil: 0171 7695 810
Website: www.blum-gin.de
E-Mail: info@blum-gin.de
 

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